Eine neue Anlagestiftung, warum jetzt?

Mitten in den Turbulenzen der Finanzmärkte lanciert Helvetica die neue Anlagestiftung Helvetica Life. Für Hans R. Holdener, Gründer von Helvetica, die mit der Geschäftsführung der Anlagestiftung beauftragt ist, ist dies kein Drahtseilakt, sondern ein rationaler Entscheid.

Interview: Fredy Gilgen

Von links nach rechts: Michael Knoflach Geschäftsführer, Victor Meyer (Mitglied), Andreas Spahni (Präsident), Theodor Härtsch (Mitglied und Vizepräsident) und Salman Baday als stv. Geschäftsführer für die Helvetica Life Anlagestiftung

Fredy Gilgen: Schwieriger könnten die Zeiten an den Finanzmärkten kaum sein. Warum lanciert Helvetica gerade jetzt ein neues Anlagegefäss?
Hans R. Holdener: Weil das Timing einfach gut ist. Helvetica hat in einem schwierigen Marktumfeld immer wieder Mut bewiesen und neue Produkte lanciert. Mit Verlassen des negativen Zinsbereichs und den laufenden Marktkorrekturen erachten wir das Timing als gut für die Lancierung einer langfristig ausgerichteten Anlagestiftung. Schweizer Vorsorgeeinrichtungen erhalten nun erstmals die Möglichkeit, in ein neues steuerbefreites Helvetica Anlagegefäss zu investieren und von der langjährigen Immobilienkompetenz der Helvetica zu profitieren.

Wie bitte? Die Zinsen steigen. Das spricht doch gegen weitere Immobilieninvestitionen?
Im Gegenteil. Die Rückkehr zu einem normalen Zinsumfeld ist gut und wird zu einer Abkühlung der Transaktionspreise führen. Das ist für den Aufbau des Portfolios positiv. Wir sind überzeugt, dass Schweizer Wohnliegenschaften langfristig krisenresistent bleiben.

Das müssen Sie noch etwas genauer erklären.
Höhere Zinskosten bedeuten steigende Mietzinsen. Wohnen zum Beispiel wird teurer. Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren die Mieten bis 30 Prozent ansteigen können, dazu kommt noch die Teuerung. Grund für die Kostenexplosion in den eigenen vier Wänden ist der Referenzzinssatz, welcher erstmals seit seiner Einführung 2008 steigt. Die Fakten sprechen für sich. Der Schweizer Mietwohnungsmarkt weist seit fast 15 Jahren deflationäre Tendenzen auf. Das hat dazu geführt, dass Wohnraum, gemessen am verfügbaren Einkommen im europäischen Vergleich, günstiger geworden ist. So kann es nicht weitergehen. Rückgängige Bautätigkeit und hohe Zuwanderung wird zu steigenden Marktmieten und sehr tiefen Leerständen führen müssen.

Welche Anleger können in das neue Gefäss investieren?
Die Anlagestiftung steht ausschliesslich steuerbefreiten Vorsorgeeinrichtungen aus der Schweiz offen.

Und ab wann können diese Investoren in die Anlagestiftung anlegen?
Wir beobachten den Markt ganz genau. Wir wünschen uns eine Lancierung noch in diesem Jahr. Realistisch betrachtet wird es wahrscheinlich bis zum ersten Quartal 2023 andauern, vielleicht sogar länger. Ein exaktes Lancierungsdatum hängt natürlich vom Kapitalmarkt ab.

Mit welchem Anlagevolumen rechnen Sie?
Wir erhoffen uns 60 bis 100 Millionen Franken Eigenkapital bei der Erstemission einzunehmen. Unser Ziel ist, bis 2025 ein Portfolio von neuwertigen Wohnliegenschaften im Umfang von über 500 Millionen Franken aufzubauen.

In welchen Bereich wollen Sie investieren?
Mit der neuen Anlagegruppe „Wohnimmobilien Schweiz“ fokussieren wir uns primär auf neu erstellte oder neuwertige Liegenschaften in gut erschlossenen Wachstumsregionen rund um die grossen Wirtschaftszentren. Dort wo Bevölkerungswachstum zu erwarten ist und wo eine gute ÖV-Anbindung vorhanden oder geplant ist. Jedoch haben wir die Möglichkeit einen kleinen Anteil bis zu 35% Liegenschaften kommerzieller Nutzung beizumischen.

Warum soll eine Pensionskasse gerade bei Helvetica Life anlegen?
Die Pensionskassen können dabei von unserer langjährigen Immobilienkompetenz profitieren. Mit den bisherigen Anlagegefässen hat Helvetica klar bewiesen, dass sie sowohl bei den Liegenschaften als auch für den Anleger einen Mehrwert schaffen kann – und dies über fast zwei Jahrzehnte hinweg.

Haben Sie es schon mal bewiesen?
Ja, Helvetica hat wiederholt unter Beweis gestellt, dass sie auch in einem schwierigen Marktumfeld nachhaltiges Wachstum erzielen kann. Ein gutes Beispiel dafür ist der Wohnimmobilienfonds Helvetica Swiss Living Fund, der in rund 2.5 Jahren auf über CHF 750 Millionen angewachsen ist und dabei solide Anlagerenditen und attraktive Ausschüttungen erwirtschaftet hat. So wie wir es unseren Anlegern versprochen haben.

Welche weiteren Vorteile bietet Helvetica mit der neue Anlagestiftung?
Die Vorteile sind klar. Wir bauen ein zukunftsorientiertes Portfolio mit neuwertigen und nachhaltigen Wohnimmobilen an guten Standorten auf. Somit profitiert der Anleger klar. Warum? Erstens, weil das Timing optimal ist für einen Einstieg in den Schweizer Wohnimmobilienmarkt. Zweitens, weil die zu erwartende Abkühlung attraktive Kaufgelegenheiten bieten wird und drittens, weil wir ein neues CO2-neutrales Portfolio aufbauen. Die Anleger erhalten somit eine breite Diversifikation in neuwertige Wohnliegenschaften, ein steuereffizientes Vehikel und Zugang zu einem professionellen Asset Management.

Was zeichnet Helvetica besonders aus?
Als streng regulierte Fondsleitung bieten wir sehr hohen Anlegerschutz. Wir haben Zugang zu sehr attraktiven Immobilienangeboten in der Schweiz und können dank unserer langjährigen Expertise Potenziale eines Immobilienportfolios freisetzen. Gleichzeitig bieten wir volle Transparenz in der Berichterstattung. Die Anlagestiftung wird getreu dem unternehmerischen und kundenzentrierten Ansatz von Helvetica geführt, damit stehen Unabhängigkeit, Integrität und Verantwortung im Zentrum.  

Was haben Sie Ihren Konkurrenten voraus?
Unsere Grundhaltung: Unabhängig mit einem Hands-on unternehmerischen, praxisorientierten Ansatz, gepaart mit ausgezeichneten Marktkenntnissen, die zu einer im Konkurrenzvergleich überdurchschnittlichen Anlageperformance führen.

Wie steht es mit der Nachhaltigkeit, welche Rolle spielt sie?
Eine wichtige. Denn wir investieren langfristig, mit einem Fokus auf Werterhalt. Helvetica Life setzt auf einen pragmatischen Nachhaltigkeitsansatz: idealerweise keine fossilen Energieträger und CO2-Neutralität. Das ganze Portfolio wird mit einem Nachhaltigkeitszertifikat ausgestattet werden. Alles im Sinne unseres Nachhaltigkeitsversprechens: es muss Smart sein, es muss Sinn machen, es muss den Test der Zeit bestehen.

Die Eckdaten

  • Name: Helvetica Life Investment Foundation
  • Erste Anlagegruppe: Wohnimmobilien Schweiz
  • Geplantes Volumen: Maximal 100 Millionen Franken
  • Fokus: Schweizer Wohnliegenschaften (mind. 65%)
  • Lancierung: Ende 2022 / 1. Quartal 2023
  • TER: Prognose <0.60%
  • Stiftungsräte: Theodor Härtsch (Präsident), Victor Meyer (Mitglied und Vizepräsident) sowie Silvia Graemiger (Mitglied)

 

Wer sitzt im Stiftungsrat?
Die Stiftungsräte der Helvetica Life Investment Foundation sind ausgewiesene Immobilien- und Pensionskassenexperten: Dr. Andreas Spahni (Präsident), Verwaltungsratspräsident verschiedener Immobilienanlagengefässen mit langjähriger Erfahrung im Immobilienanlage- und Entwicklungsbereich, Theodor Härtsch (Mitglied und Vizepräsident), Partner bei Walder Wyss Rechtsanwälte sowie Mitglied in verschiedenen Verwaltungsräten im Finanz- und Immobilienbereich, sowie Victor Meyer (Mitglied), ehemaliger Partner bei PwC, dipl. Steuerexperte mit mehr als 30 Jahren Erfahrung im Finanz- und Immobilienbereich. Alle unsere Stiftungsräte sind ausgewiesene Experten in ihrem Fachgebiet.

Sind Sacheinlagen geplant und falls ja, bis zu welchem Volumen?
Ja, mittelfristig wird dies möglich sein – sobald das Portfolio eine kritische Grösse erreicht hat. Jedoch können Anleger ihre Immobilien in einen unserer Immobilienfonds einbringen.

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